INTERNATIONALER TAG DER ROMA
Di., 8. April 2025
PORGY & BESS: 1010 Wien; Riemergasse 11
18.00 Uhr: Roma-Lieder mit: Tini Kainrath, Harri Stojka & Claudius Jelinek
18.30 Uhr: Podiumsgespräch mit: Moderation Christiane Fennesz-Juhasz (Ethnomusikologin) Ursula Hemetek (Ethnomusikologin, MMRC) Adrian Gaspar (Pianist, Komponist und Arrangeur) Vesna Kovacevic (Musikerin und Schulmediatorin)
Video-Livestream unter www.porgy.at
Der Eintritt zu Lesung & Podiumsgespräch ist frei
20.30 Uhr: Konzert: „Harri Stojka India Express“ Eintritt: Sitzplatz € 34,– / Members € 10,– / Stehplatz € 29,– /
Stream: pay as you wish Kartenreservierung unter: www.porgy.at Video-Livestream unter www.porgy.at
Feierlicher Festakt zum Internationalen Tag der Roma am 8. 4. 2025 in Wien
Am 8. April 2025 lädt der Verein Voice of Diversity anlässlich des Internationalen Tages der Roma zu einem besonderen Festakt ins Porgy & Bess in Wien ein. Unter dem diesjährigen Motto „Was bleibt von uns….Musik der Roma – Vorurteil und Wirklichkeit“ erwartet die Besucher*Innen ein vielfältiges wissenschaftliches und kulturelles Programm, das die reiche Musiktradition der Roma beleuchtet. Hochkarätiges Programm mit wissenschaftlichem und künstlerischem Fokus Das Programm umfasst Musikbeiträge sowie ein Podiumsgespräch zur Rolle der Musiktradition der Roma. Als musikalischer Höhepunkt wird Harri Stojka gemeinsam mit indischen Musikern das Projekt „India Express“ präsentieren und die kulturellen Wurzeln der Roma mit modernen Klängen verbinden. Musik als kulturelles Erbe und Brücke zwischen Kulturen Die Veranstaltung stellt die Musik der Roma in den Mittelpunkt, die nicht nur ein wesentlicher Teil der kulturellen Identität ist, sondern auch eine Brücke zwischen Tradition und Moderne schlägt. Besonders hervorzuheben ist die digitale Sammlung der Lieder von Ruzsa Nikolić-Lakatos, die Anfang 2025 von Ursula Hemetek und ihrem Team vorgestellt wurde und jetzt online zugänglich ist. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch der tragische Jahrestag des Attentats von Oberwart 1995 thematisiert, bei dem vier Roma durch einen rassistischen Anschlag ums Leben kamen. Diese traurige Erinnerung ist Bestandteil der Veranstaltung, um auf die anhaltende Notwendigkeit des Kampfes gegen Rassismus und Diskriminierung aufmerksam zu machen.
Auf dem Podium:
• ao.Univ.-Prof.in Dr.in phil. URSULA HEMETEK ist Direktorin des Music and Minorities Research Centers an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Von 2011-2022 war sie Leiterin des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie, von 2017-2021 Generalsekretärin des ICTM (International Council for Traditional Music). 1987 promovierte sie im Fach Musikwissenschaft and der Universität Wien, 2001 habilitierte sie sich ebendort in Ethnomusikologie. 2018 erhielt sie als erste Ethnomusikologin den Wittgensteinpreis. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Musik von Minderheiten in Österreich, insbesondere Roma, burgenländische KroatInnen und BosnierInnen sowie MigrantInnen in Wien und Fluchtbewegungen. Sie hat 1991 die Initiative Minderheiten und den Verein Romano Centro mitbegründet und leistete vielfältige Kulturarbeit im Minderheitenbereich. Ihre zahlreichen Publikationen sind dem Fach Ethnomusikologie zuzuordnen.
• Adrian Coriolan Gaspar Geboren in Pojejena, Rumänien, als Mitglied einer Roma-Familie. Er besuchte eine deutschsprachige Schule in Caransebeș und erhielt dort ersten Klavierunterricht. 1996 zog er nach Wien, wo er später das Musikgymnasium besuchte. 2003 wurde er mit seinem Stück Romanes-ke als jüngster zeitgenössischer Komponist ausgezeichnet. Er studierte Komposition und Musiktheorie in Wien und privat Jazz-Arrangement bei Mathias Rüegg. Gaspar komponiert für Film und Theater sowie Werke wie Symphonia Romani und Rromanó Kidipé. Er erhielt mehrere Preise, gründete 2007 das Adrian Gaspar Trio und ist seit 2013 künstlerischer Leiter des IMPROVISION Festivals in Wien. www.adraingaspar.at
• Vesna Kovacevic wurde in Serbien geboren und in einer großen musikalischen Familie aufgewachsen. Sie absolvierte die Schule für Verkehrstechnik. Neben der Schulzeit begann sie Akkordeon zu spielen und feierte damit große Erfolge! Seit 2012 ist Vesna Kovacevic im Verein Romano Centro als Roma Schulmediatorin tätig, um Roma Kindern und deren Bildungschancen zu verbessern.
• Christiane Fennesz-Juhasz, Dr. phil (Moderation) ist Ethnomusikologin, AV-Archivarin und Kustodin am Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, einem audio-visuellen Archiv, das unikale Ton- und Video-Aufnahmen aus Feldforschungen in diversen Weltgegenden beherbergt. Sie ist hier für Musikbestände und die umfangreiche Sammlung an Aufnahmen zur Kultur von Roma und Sinti zuständig.
Harri Stojka INDIA EXPRESS
Weltmusik zwischen Wien und Rajasthan.
Zum Internationalen Tag der Roma lädt der österreichische Gitarrenvirtuose Harri Stojka zu einem besonderen Konzertabend ein. Mit seinem INDIA EXPRESS präsentiert er eine tiefgreifende kulturelle Erkundung, die Grenzen überwindet und die Wurzeln der Roma-Musik freilegt.
Das Projekt begann 2010, als sich Stojka für den Dokumentarfilm „Gypsy Spirit – Harri Stojka eine Reise“ auf den Weg nach Indien macht. Auf der Suche nach den musikalischen Ursprüngen seiner Vorfahren besuchte er Rajasthan und traf Musiker, die sein musikalisches Schaffen erweitern. Der preisgekrönte Film dokumentiert eine spirituelle und musikalische Entdeckungsreise.
Harri Stojka, ein Meister der Improvisation, verbindet in Zusammenarbeit mit den indischen Musikern Kutle Khan, Gafur Khan und Aditya Bhasin Jazz, Blues, Soul und Swing mit der Musiktradition der Roma. So entsteht eine authentische und energetische musikalische Fusion. „Wir sprechen dieselbe Sprache: die Sprache der Musik.“ Vielfalt, Toleranz und internationale Zusammenarbeit fördern.
Mit der Veranstaltung möchte der Verein Voice of Diversity nicht nur die Geschichte und Musiktradition der Roma und Sinti würdigen, sondern auch ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und gegenseitiges Verständnis setzen.